Sie werden von einer uralten Kraft umgeben. In Runen steckt eine alte Weisheit, die vom Menschen zum Teil vergessen wurde. Die hier erscheinenden Runenmeditationen versuchen, diese ursprüngliche Spiritualität wieder zu erwecken. Dabei entscheidet wie bei einem Orakel das Schicksal, welches Zeichen gezogen und verinnerlicht wird.
Jede Rune wird mit magischen Vorgängen verbunden, die meist im Inneren stattfinden. Doch selbst wenn sie auf den ersten Blick recht weltlich wirkt und das Außen betrachtet, sind auf tiefer gehender Ebene sehr spirituelle Muster erkennbar.
Zuerst hat man eine Rune zu legen. Diese wird nach dem Losprinzip aus den 24 Steinen des alten Futharks gezogen.
Dann erscheint die allgemeine Bedeutung des Zeichens.
Im Anschluss wird der eigentliche Meditationstext angezeigt. Es ist nicht unbedingt notwendig, genau diesen Text wortwörtlich zu verinnerlichen. Er dient lediglich als Anregung, welche Bilder, Gedanken und Gefühle einem dabei helfen, die magische Dimension der Rune zu entdecken.
Alles sollte in einem ruhigen und empfänglichen Zustand durchgelesen werden. Es geht aber weniger um Wörter, sondern um Gefühle und Gedanken.
1. EntspannungAm besten legt man sich an einer gemütlichen Stelle hin. Es werden alle Körperteile der Reihe nach gedanklich gelockert. Hilfreich ist, sich die Erdanziehungskraft und die Schwere des eigenen Körpers bewusst zu machen. Und jedes Körperteil der Reihe nach durchzugehen und zu entspannen. Man beginnt bei den Füßen, geht hoch zum Becken und endet schließlich bei der Kopfhaut und den Haaren. Dabei können auch Nachkorrekturen einzelner Körperpartien vorgenommen werden, die sich zwischenzeitlich wieder verspannt haben. In der Regel ist es schwieriger, die Gesichtspartien zu lockern, als beispielsweise die Unterarme. Am Ende kann auch der Entspannungsgrad des gesamten Körpers insgesamt erhöht werden.
2. KonzentrationIst ein möglichst hoher Entspannungsgrad erreicht, richtet man seine Gedanken auf das Zeichen und den Meditationstext, ebenso wie auf das, was man persönlich damit verbindet. Die innere Vorstellungskraft sollte sich das Symbol vor Augen halten, ebenso wie die damit verbundenen Sinneseindrücke. Das sind Bilder, Geräusche, Gerüche oder Gefühle. Sobald die Vorstellungskraft und die Gedanken andere Wege gehen, ist die Konzentration wieder auf die Rune zu bündeln. Es ist noch kein Meditationsmeister vom Himmel gefallen. Mit der Zeit kommt man immer seltener vom Weg ab.
3. AtmungWährend der gesamten Entspannung ist möglichst gleichmäßig zu atmen. Sobald man sich einigermaßen auf eine Rune konzentriert, kann ihre Energie und Kraft aufgenommen werden. Dies erfolgt klassischerweise über die Atemwege.
a) Es wird langsam eingeatmet. Dabei sollte man sich bewusst machen, wie die Energie in die Lunge kommt.
b) Danach wird die Luft eine Weile angehalten. In diesem Zustand breitet sich die Energie in der gesamten Lunge aus.
c) Beim darauf folgenden Ausatmen stellt man sich vor, wie die Energie der jeweiligen Rune auf den gesamten Körper übergeht und sich darin verteilt.
Tipp: Ungefähr ein Drittel der Atemzeit wird für das Einatmen verwendet, zwei Drittel für das Luftanhalten und das Ausatmen. Die gesamte Atmung sollte aus zeitlicher Sicht so erfolgen, dass sie möglichst langsam verläuft, ohne dass man sich dabei quält oder an Sauerstoffmangel leidet. Die Atemdauer kann dann mit zunehmender Übung moderat gesteigert werden.
4. Schritt für Schritt zur MeisterschaftAm Anfang wird es nicht leicht sein, sich zu lockern, zu konzentrieren und dann auch noch auf die Atmung zu achten. Hier ist Übung notwendig. Eine Möglichkeit liegt darin, Schritt für Schritt vorzugehen:
In der ersten Woche übt man die Entspannung, erst für fünf Minuten, dann für eine Viertelstunde. Zwingen sollte man sich zu gar nichts, obwohl ein wenig Disziplin nicht schadet.
In der zweiten Woche wird die Konzentration geübt. Es ist wirklich eine beträchtliche mentale Leistung, den Geist mehrere Minuten vollkommen auf etwas zu richten. Deshalb braucht die Messlatte nicht sonderlich hoch gelegt zu werden.
In der dritten Woche nimmt man sich die Atmung vor.
Ein Schlüssel zu dem, was als Magie bezeichnet wird, liegt in der Meditation. Das wurde in Indien schon vor einigen Tausend Jahren erkannt. Die höchste Entwicklungsstufe des Yogis soll zu magischen Fähigkeiten führen. Ohne Frage sind dafür unzählige Stunden der Innenschau und Konzentration nötig. Aber auch westliche Esoteriklehren haben das erkannt und entsprechende Methoden entwickelt. Letztendlich ist es nicht entscheidend, welchen kulturellen Hintergrund eine spirituelle Praktik hat, sonder was sie bewirkt.