Feenkarten

21. Laguz

Laguz 21. Rune

Die Rune Laguz

Die einundzwanzigste Rune des älteren Futharks bedeutet "Wasser". Im Gegensatz zum Feuer, das stets als sehr aktives Element wahrgenommen und mit Eigenschaften, wie die bewusst eingesetzte Willenskraft verbunden wurde, steht das Wasser für Passivität, Frieden und das Unterbewusstsein.

Die Königin der Kelche

Zwischen Laguz und der Rune Berkanabesteht eine Verbindung. Beide stellen sie auf ihre Weise die Große Göttin des Nordens dar, wie sie beispielsweise in der König Artus Saga durch die Dame vom See irdisch repräsentiert wurde. Im Tarot ist die Göttin in der Königin der Kelche zu sehen. Während sich das Ewigweibliche mit Berkana eher von der mütterlichen und auch realitätsverbundenen Seite zeigt, wirkt sie aus Sichtweise von Laguz mystisch und realitätsfern. Sie ist umgeben von jener Kälte, die nur enthobenen Wesen eigen ist, die sich im Bereich des Göttlichen bewegen. Doch vielleicht ist es gerade die Kälte, die den individuellen Menschen hat entstehen lassen. Zumindest aus der Logik der Runenlehre. Wechselt nämlich das Wasser seinen Zustand und vereist, haben wir die Rune Isa, die "Eis" bedeutet und für das individuelle Bewusstsein steht.

Loslassenkönnen und Wunscherfüllung

Bei der Beschreibung der Rune Mannaz wurde auf eine Formel hingewiesen, die dazu anleitet, das Gewünschte erst im Inneren Realität werden zu lassen, bevor es schließlich nach außen tritt. Im Makrokosmos der Welt oder des Universums ist das Außen die erkennbare Realität, während das Innen dem menschlichen Bewusstsein entspricht. Im Mikrokosmos des menschlichen Individuums ist das Außen das Wachbewusstsein und das Innen das Unterbewusstsein, wie es von Laguz symbolisiert wird.

Die Kommunikation mit dem Unterbewusstsein ist der Schlüssel zur Erfüllung von Wünschen. In Hermann Hesses "Siddhartha" entdeckt die suchende Hauptfigur eines Tages einen Weg, Kontrolle über das Materielle zu erlangen. Die Hauptfigur ist Siddhartha, ein moderner Buddha. Sie erkennt, dass man sich einen materiellen Wunsch wie einen Stein vorstellen muss. Mit all seiner Schwere. Dieser Wunsch oder Stein sinkt aufgrund seiner Schwere einen Brunnen hinab, sobald man ihn loslässt. So wie dieses Hinabsinken in das Wasser unvermeidbar geschieht, so wird auch der damit verbundene Wunsch zur Realität. Diese meditative Übung wurde von Hesses Siddhartha eingesetzt, um zu Wohlstand zu kommen.

Der Vorgang des Loslassens und Sinkens kann als Kommunikation mit dem verborgenen Ich betrachtet werden. Mit dem Loslassen des Steins wird die Materie in das Wasser des Unterbewusstseins geschickt. Dies gleicht einer Abgabe von Kontrolle. Sobald der Stein dann den Grund erreicht, kommt die kleine Erde in Berührung mit der großen Erde - umhüllt vom Element Wasser. Aus dem Schoße dieser großen Erde entspringt jeder einzelne Wunsch nach Wohlstand und Besitz. Hätte man sich an dem kleinen Stück Erde festgeklammert, anstatt sich davon zu trennen und in das Wasser der Rune Laguz sinken zu lassen, wäre er nicht in Berührung mit all dem Reichtum gekommen.

Runen und ihre Bedeutung